Oberlausitz | Zittauer Gebirge
Oktober 2020
Als Kind war ich ein paar Mal mit meinen Großeltern in Jonsdorf in der Oberlausitz. An die Zeit kann ich mich leider nicht mehr richtig erinnern. Ein Grund mehr in diese schöne Ecke von Sachsen einmal zurückzukehren. Wir hatten im Oktober die gemütliche Ferienwohnung "Mühlstein" der Familie Hübner reserviert. Von Jonsdorf hat man einen tollen Ausgangspunkt für viele Unternehmungen im Zittauer Gebirge.
Aufgefallen sind uns die interessanten Fachwerkhäuser, die einzigartig sind. Man nennt sie Umgebindehäuser - was es damit auf sich hat, erfahrt ihr hier: "Das Umgebinde besteht aus hölzernen Ständern, Schwellbalken und Kopfbändern. Auf dieser Stützkonstruktion vor der Blockstube im Erdgeschoß ruhen das Fachwerkobergeschoß und das Dach. Sandstein- oder Granittürstöcke verschönern oft noch die Häuser, in denen einst vorrangig Weberfamilien wohnten. Die meisten Umgebindehäuser sind in der Zeit von 1760 bis 1850 errichtet worden. [...] Die Oberlausitz kann mit tausenden Umgebindehäusern auf das größte geschlossene Gebiet einer einmaligen Volksbauweise in Europa verweisen." (Quelle: oberlausitz.de)
Rundweg ab Jonsdorf bis zur tschechischen Grenze
Wir schnürten unsere Wanderschuhe und liefen direkt vor der Haustür los. Durch die Zigeunerwand ging es weiter hoch zum Nonnenfelsen mit einem fantastischen Blick über Jonsdorf. Die Laubfärbung war besonders prächtig und immer wieder blitzten im dunklen Wald gelb gefärbte Blätter hervor. Weiter ging es ein Stück am Grenzweg entlang, ein Abstecher zu den Orgel-Pfeifen-Steinen (Sandstein in Säulenform der durch glühende Lava entstanden ist) und zum Gondelteich in Jonsdorf.
Gesamtstrecke: ca. 5 km (bei Komoot)
Rundweg durch Jonsdorf zum Schaubergwerk
Eine weitere Tour führte uns direkt von der Haustür durch den Kurort Jonsdorf. Vorbei an den wunderschönen Umgebindehäusern, Bäckerei Jung (die Brötchen und Schweinsohren waren besonders gut), Bauerngarten und durch den Wald zum Schaubergwerk "Schwarzes Loch". Größter Bruch der Mühlsteinbrüche und er wurden 50 Meter tief abgebaut.
Mühlsteinbrüche Jonsdorf
"Um 1560 entdeckten der Ortsrichter Hieronymus Richter und seine beiden Söhne die besondere Brauchbarkeit des Jonsdorfer Sandsteins für Mühlsteine. Über 350 Jahre bis 1918 wurde der Sandstein für die Mühlsteinfertigung gebrochen. Zeitweilig waren bis zu 90 Arbeiter im Steinbruch beschäftigt. Jonsdorfer Mühlsteine wurden bis nach Russland und England verschickt." (Quelle: jonsdorf.de)
Gesamtstrecke: ca. 4,6 km (bei Komoot)
Zittau
Nur 15 Minuten von Jonsdorf entfernt liegt die Kreisstadt Zittau. Eine Kreisstadt mit 25.000 Einwohnern und bekannt für sein „Großes Zittauer Fastentuch” von 1472. Von der Johanniskirche hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und weiter ins Zittauer Gebirge. Zittau hat das deutschlandweit größte Pop-Art-Viertel. Der Berliner Künstler Sergej Alexander Dott gestaltete 2009/10 die Fassaden der Wohngebäude aus den 1980er Jahren neu.
Burg und Kloster Oybin
"Auf dem wohl bekanntesten Berg des Zittauer Gebirges, dem die Launen der Natur die Gestalt eines Bienenkorbes verliehen, erheben sich die romantischen Ruinen der böhmischen Königsburg und des Klosters Oybin.
Zunächst nur einfache Befestigung - wurde die Burg Anfang des 14. Jh. zu einer wehrhaften Anlage ausgebaut. Mitte des 14. Jh. ließ der deutsche Kaiser Karl IV. hier ein Kaiserhaus errichten und stiftete dem Orden der Cölestiner ein Kloster, an dessen imposanter Kirche der berühmte Prager Dombaumeister Peter Parler seine Visitenkarte hinterließ.
Durch die Reformation wurde dem Klosterleben in der Mitte des 16. Jh. ein Ende gesetzt.
Danach bemächtigten sich die Naturgewalten der Gemäuer bis sie im 18./19. Jh. vor allem durch die Maler der Romantik, wie Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus u. a., wiederentdeckt und weithin bekannt gemacht wurden.
Vieles ist seither getan worden, um dieses einmalige Ensemble von Architektur und Natur zu erhalten, mehr noch bleibt zu tun, doch immer ist es ein Wettlauf mit der Zeit ..." (Quelle: oybin.com)
Berg Töpfer (582 m)
Wir hatten leider mit dem Wetter kein Glück. Als wir im "Oybiner Gebirgsexpress" saßen, fing es an zu regnen. Also fuhren wir einmal auf den Töpfer, holten uns Glühwein und eine heiße Zitrone und nach einer Stunde sind wir wieder runtergefahren. Es war einfach zu kalt und zu nass. Bei schönem Wetter lässt es sich bestimmt schön wandern und man kann die Aussicht genießen.
Ein kleines und feines Spaßbad ist das Trixi-Bad in Großschönau. Dort hatten wir drei schöne Stunden. Am Nachmittag kam dann noch die Sonne raus und wir waren noch einmal draußen, um Drachen steigen zu lassen.
Equipment
Canon 5D Mark III
Canon EF 50mm f/1.2 L USM
Canon EF 16-35mm 1/2,8L II USM